Bidirektionales
Laden

Tesla – Bidirektionales Laden – bald möglich?

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Tesla Bidirektionales Laden - kann man tesla model 3 oder model y bidirektional laden

Inhalt

Tesla hat einen Plan bidirektional zu laden

Am Investor Day 2023 hat Tesla bestätigt, dass daran gearbeitet wird, das bidirektionale Laden in Tesla-Fahrzeugen anzubieten. 

Nach jahrelanger Zurückhaltung zu diesem Thema, sollte diese Aussage ernst genommen werden, denn das bidirektionale Laden hat einige Vorteile, nicht nur für den Autobauer, sondern auch für den Besitzer eines Elektroautos. 

Wenn es Tesla schafft, das bidirektionale Laden in seiner Flotte anzubieten, wäre das ein weiteres Kaufargument im umkämpften Automarkt. 

Durch die Tesla Ladestationen, Tesla Photovoltaik-Anlagen und Tesla-Heimspeicher, könnte das Elektroauto als zusätzlicher Energiespeicher das Tesla-Ökosystem vervollständigen und somit ein weiteres Geschäftsfeld (wie z.B. Vehicle to Grid), für sich gewinnen.

 

Zusammenfassung:

  • Geplant ist, dass alle neuen Tesla-Modelle innerhalb der nächsten zwei Jahre bidirektionales Laden ermöglichen
  • Es ist ein Thema bei Tesla, jedoch hatte es bisher nicht die höchste Priorität
  • Elon Musk kritisierte das bidirektionale Laden als unpraktisch, wenn kein Heimspeicher verbaut ist

Tesla Investor Day 2023 - Bidirektionales Laden

Der Tesla Investor Day ist ein jährliches Highlight für technikbegeisterte und Tesla-Fans. Jeder Zuschauer ist auf die nächste große Tesla-Verkündung gespannt und erwartet neue oder verbesserte Fahrzeugmodelle und natürlich technische Neuerungen.

In diesem Jahr wurde das Tesla-Team zum Thema bidirektionales Laden und die Zukunftspläne hierzu gefragt.

Videoausschnitt Tesla Investor Day 2023 zum Thema bidirektionales Laden

Spannender Abschnitt im Video, aber schauen Sie einfach selbst hier im eingebundenen Tesla Video. Unten meine freie Übersetzung zum wichtigsten Teil zum Thema bidirektionales Laden (Timestamp: 3:14:34).

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Mehr Informationen

Frage aus dem Publikum am Tesla Investors Day 2023 (frei übersetzt):

„Es wurde viel darüber gesprochen, wie Tesla die Welt verbessern kann und erneuerbare Energien und die Elektroautos besser genutzt werden sollten. Ich denke bidirektionales Laden wäre eine Möglichkeit das Auto besser zu nutzen. In der Vergangenheit waren Sie etwas zurückhaltend bei diesem Thema, deshalb frage ich mich, wie Ihre aktuellen Ansichten hierzu sind?“

Teslas Antwort zum bidirektionalen Laden (Drew Baglino, Senior Vice President)

„Es war keine Entscheidung das bidirektionale Laden nicht zu bringen, es war vielmehr eine Frage der Priorisierung. In den letzten Jahren, war für dieses Thema keine Zeit. Im Zuge der Verbesserung der Leistungselektronik, haben wir Wege gefunden mehr Funktionalität anzubieten und gleichzeitig die Kosten dafür zu senken.“

„Tesla hat immer das Ziel mehr für weniger Geld zu bieten. Und aktuell findet eine Art Anpassung der Leistungselektronik statt, welche dann in den nächsten zwei Jahren auch das bidirektionale Laden bei den Tesla Fahrzeugen ermöglichen wird.

Elon Musk äußerte sich nach dieser Aussage direkt und stellte klar, dass ein Elektroauto ohne Heimspeicher für den Kunden wenig Sinn ergibt, da das Hausnetz nach dem Abstecken stromlos ist.

Elon Musk zum Thema Bidirektionales Laden

„Ich glaube nicht, dass viele Leute das bidirektionale Laden nutzen werden. Es sei denn, man hat einen Heimspeicher, denn wenn man den Stecker vom Elektroauto aus der Steckdose zieht, wird es im Haus dunkel.“

Drew Baglino hat nach der Aussage von Musk direkt ergänzt, dass die Ladezeit eines Elektroautos viel wichtiger ist, als das bidirektionale Laden.

Teslas Antwort zum bidirektionalen Laden (Drew Baglino, Senior Vice President)

„Der größte Wert besteht darin, das Elektroauto zur richtigen Zeit zu laden, es geht nicht wirklich darum die Energie in die andere Richtung abzugeben“

 

Elon Musk zum Thema Bidirektionales Laden

„Ergänzend zu einer Powerwall (Heimspeicher), welche das Haus mit Strom versorgen kann wäre das Elektroauto als zusätzliche Energiequelle denkbar. Man würde auch nicht gleich durchdrehen, wenn man das Elektroauto aussteckt und das ganze Haus stromlos wird. Ich denke es hat den Wert als zusätzliche Energiequelle, wenn man eine Powerwall hat, sodass die Bequemlichkeit der Nutzer im Haus beeinträchtigt.

Tesla Powerwall Plus Heimspeicher als Ergänzung zum bidirektionalen Laden
Tesla Powerwall Plus Heimspeicher als Ergänzung zum Bidirektionalen Laden (Bild: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.)

Bidirektionales Laden nur in Verbindung mit Heimspeicher?

Ist das bidirektionale Laden nur Sinnvoll in Verbindung mit Heimspeicher? Diese Aussage tätigte Elon Musk am Investor Day. 

Die Stromversorgung des Hauses wäre immer noch gegeben, wenn das Haus nach dem Abstecken des Elektroautos durch die eigene Photovoltaik-Anlage oder durch das öffentliche Stromnetz versorgt wird.

Das Argument, dass das bidirektionale Laden ohne Powerwall wenig sinnvoll ist, macht aus meiner Sicht nur Sinn bei Häusern ohne Netzanschluss und bei nicht aktiver PV-Anlage.

Meine persönliche Einschätzung zur Aussage „bidirektionales Laden nur Sinnvoll mit Heimspeicher“:

  • Evtl. ist es ein strategisches Satement gewesen, um die Pläne Teslas nicht offenzulegen und zum richtigen Zeitpunkt dem Markt und den Konkurrenten die fertige Lösung zu präsentieren.
  • Tesla verkauft auch Powerwalls, diese Sparte soll nicht durch die Funktionalität des bidirektionale Ladens torpediert werden. Deshalb evtl. auch der Zusatz, dass beides in Kombination sinnvoll ist. Potenzielle Käufer sollen nicht auf die Idee gebracht werden, die heute schon verfügbare Powerwall nicht zu kaufen und auf das bidirektionale Laden zu warten.

Unidirektionales Laden sinnvoller als bidirektionales Laden?

Das bidirektionale Laden könnte als Speicherlösung in Deutschland eingesetzt werden. Es könnte mit der erwarteten Anzahl an Elektroautos sogar die Speicherkapazität der aktuellen Pumpenspeicherkraftwerke übersteigen. Doch allein das zeitlich gesteuerte unidirektionale Laden könnte auch schon viele Vorteile mit sich bringen. Sowohl für das Stromnetz, als auch für den Besitzer des Elektroautos.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort die Energie Speichern, könnte das Netz entlasten und aufgrund dessen auch monetär für den Elektroautobesitzer interessant sein. Wer eine eigene PV-Anlage besitzt und mit dem selbst erzeugten Strom das Elektroauto laden kann, sollte diesen Vorteil natürlich wenn möglich auch nutzen.

Die Aussage vom Tesla Senior Vice President Drew Baglino macht absolut Sinn. Man kann heute schon die Vorteile durch intelligentes Laden des Elektroautos nutzen.

Welcher Tesla kann als erstes bidirektional geladen werden?

Ich bin gespannt, bei welchen Fahrzeugmodellen von Tesla die neue Leistungselektronik zum Einsatz kommen wird. Vermutlich wird bei Tesla das bidirektionale im ersten Schritt bei den hochpreisigen Modellen Model X und Model S ausgerollt. Sobald sich das bidirektionale Laden im Zusammenspiel mit den Superchargern, den bidirektionalen Wallboxen, den Powerwalls und der eingesetzten Software bewährt hat, kann es schnell gehen und auf die restlichen Modelle für den Volumenmarkt ausgerollt werden. Das bidirektionale Laden wird dann sicher auch schnell für das Model 3 Und Model Y folgen. 

Die Frage bleibt dann noch, ob das bidirektionale Laden bei Tesla evtl. stufenweise eingeführt wird. Denkbar wäre im ersten Schritt ein einfaches Vehicle to Load (V2L), im zweiten Schritt ein Vehicle to Home (V2H) und in der vollen Ausbaustufe und ggf. auch Tesla als Energieversorger das Vehicle to Grid (V2G).

Krisensicher und autarke Versorgung?

Tesla macht es jetzt schon vor mit den Tesla Powerwalls und der Funktion „Storm Watch“. Die Tesla Powerwall nutzt die zur Verfügung stehenden Unwetterdaten und sorgt automatisch vor. Wird ein Unwetter vorhergesagt, wird die Powerwall komplett geladen, sodass bei einem möglichen Stromausfall aufgrund eines Unwetters, das Haus durch den Heimspeicher versorgt ist. Das gleiceh könnte auch durch eine bidirektionale Ladefunktion in den Tesla Modellen erfolgen. Intelligentes Laden und die anschließende Stromversorgung des Hauses durch z.B. dem Model 3, Model S oder Model X.

Credits:
Recherche und Artikelgestaltung inkl. Bildbearbeitung: Denis von Elektronik-Zeit

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