Bidirektionales
Laden

5 Gründe, warum bidirektionales Laden die Zukunft des Elektroautos ist

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Nissan RE-LEAF Notfallstromversorgung bei Katastrophen durch E-Auto

Inhalt

Bidirektionales Laden – eine Technologie die einiges ändern kann

In Zeiten des Klimawandels ist es wichtiger denn je, unsere Energienutzung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Der Elektromobilität wird hierzu eine große Zukunft vorausgesagt. 

Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Elektroauto, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden.

Ein wichtiger Faktor der CO2-Bilanz spielt hier das Bidirektionales Laden des Elektroautos. Dieser Artikel wird Ihnen die fünf größten Vorteile von bidirektionalem Laden erläutern. 

 

Bevor wir uns den Vorteilen zuwenden, sollte man zunächst verstehen, was genau bidirektionales Laden bedeutet. Wenn Sie Solarzellen auf Ihrem Hausdach installiert haben macht es Sinn die überschüssige Energie zu speichern.

Dies geschieht bisher mit großen Hausakkus. Man kann aber auch das Elektroauto (EV) als mobiles Speichergerät einsetzen. Die überschüssige Energie aus der PV-Anlage kann in den Elektroautos gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden – dieses Verfahren nennt sich bidirektionales Laden (oder Bidirectional Charging). 

Nissan RE-LEAF Notfallstromversorgung bei Katastrophen durch E-Auto
Großer Vorteil: Notfall-Stromversorgung durch E-Auto bei Katastrophen - Nissan RE-LEAF, Quelle: Nissan

Bidirektionales Laden - 5 Vorteile, die Sie kennen müssen

  1. Erhöhung der Energieeffizienz: Der größte Vorteil von bidirektionalem Laden ist die Fähigkeit, überschüssige Energie effizient zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen.
    Somit kann es auch die allgemeinen Effizienz des Energiesystems verbessern. Durch das bidirektionale Laden kann mehr Strom produziert und genutzt werden. Die kann erfolgen, ohne dass hierzu neue Windkraft- oder PV-Anlagen benötigt werden und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilbasierten Energiequellen reduziert wird.
  2. Reduktion des Netzausgleichs: Da Solaranlagen nicht immer gleichmäßig Strom produzieren (zum Beispiel an bewölkten oder verschneiten Tagen), benötigt man in den meisten Fällen externe Energiequellen, um die Energieeinbußen auszugleichen.
    Mit bidirektionalem Laden jedoch muss dies nicht zwingend durch Stromabnahme aus dem öffentlichen Stromnetz erfolgen. Der überschüssige Strom kann in dem EV-Auto gespeichert und anschließend wieder in das Netz zurückgeführt werden.
    Dadurch kann eine Reduzierung des Netzausgleichs erzielt werden – was einen weiteren positiven Effekt auf die Gesamteffizienz des Netzes hat.

     

  3. Steigerung der Versorgungssicherheit: Da das bidirektionales Laden Anwendern erlaubt externe Quellen an ihr System anzubinden, kann es als Backup-Stromversorgung für Notfallzeiten eingesetzt werden – insbesondere in Gebieten, die fern ab von großen Städten oder einer Stromversorgung liegen.  
    Es bietet also mehr Sicherheit im Falle von Naturkatastrophen oder unvorhergesehen Ausfällen des Hauptstromnetzes.

  4. Unterstützung für dezentralisierte Stromnetze / Grids: Bidirektionales Laden ermöglicht es Elektroautos als mobile Speichergeräte zu fungieren und ihren selbst produziertem Solarstrom direkt in dezentralisierte Grids einzuspeisen, ohne dass externe Netzanbieter benötigt werden.
    Dadurch steigert sich sowohl die Autonomie als auch Unabhängigkeit lokaler Gemeinschaften vor Ort.
     
  5. Kosteneinsparungen: Bidirektionales Laden ermöglicht es Anwendern, überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf wieder abzurufen.
    Dadurch können sie auf teure externe Stromanbieter größtenteils verzichten, da sie die Kosten für den Kauf von Energie senken und gleichzeitig ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten.
    Ökonomisch gesehen ist es deutlich besser, den selbst erzeugten Strom selbst zu nutzen, als diesen für wenig Geld in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen und bei geringer PV-Leistung den Strom teurer vom Stromanbieter zu beziehen.

Nachteile des bidirektionalen Ladens von E-Autos

Das bidirektionale Laden bietet einige Vorteile, doch gibt es auch Nachteile?

Die größten Nachteile des bidirektionalen Ladens sind folgende:

  • Höherer Anschaffungspreis: Wer bereits ein bidirektional ladefähiges E-Auto besitzt benötigt nur noch eine passende Wallbox, jedoch sind diese auch teurer als die üblichen Wallboxen. Für Personen die kein E-Auto besitzen und in naher Zukunft nicht an eine Anschaffung denken, lohnt sich ein herkömmlicher Stromspeicher im Haus mehr.

  • Entladefähigkeit von E-Autos: Nur wenige Akkus und E-Fahrzeuge sind aktuell für bidirektionales Laden ausgelegt und freigegeben. Einige Hersteller haben schon in Aussicht gestellt, dass sie diese Möglichkeit zukünftig auch anbieten werden.

  • Aktuell nur über CHAdeMO Laden möglich. Das CCS Protokoll ermöglicht das bidirektionale Laden aktuell noch nicht. Somit ist ein bidirektionales Laden nur mit der CHAdeMO Ladetechnik möglich. Entwickler sind jedoch dran, eine neue Version des Kommunikationsprotokolls (ISO 15118) zu entwickeln. Sobald dieses getestet bereitsteht, kann es über ein Update auf die Elektroautos übertragen werden, sodass das bidirektionale Laden freigeschaltet wird.

  • Höhere Belastung des Akkus. Durch das bidirektionale Laden werden mehr Lade- und Entladezyklen vorgenommen, was sich auf die Lebensdauer des Akkus auswirken kann.

Zusammengefasst - Bidirektionales Laden hat enormes Potenzial

Zusammenfassend bietet bidirektionales Laden viele Vorteile, von denen einige kurzfristig und andere langfristig sind.
Es ermöglicht uns, die Energieeffizienz zu verbessern, den Netzausgleich zu reduzieren, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Energieeinsparungen zu fördern. Zudem unterstützt es dezentrale Grids und verbessert die Benutzerfreundlichkeit signifikant.
Insgesamt ist bidirektionales Laden eine Technologie, die sowohl für Verbraucher als auch für die Umwelt enorm nützlich ist.

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